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Erneut unterliegt Bayer in einem Glyphosat-Prozess und sieht einer Milliarden-Strafe entgegen

Die unendliche Geschichte setzt sich fort

NTG24 - Erneut unterliegt Bayer in einem Glyphosat-Prozess und sieht einer Milliarden-Strafe entgegen

 

Noch Ende vergangenen Jahres konnte Bayer in Sachen Glyphosat einen Erfolg erringen und kostete dies auch ein wenig aus. Erledigt hatte das Ganze sich aber damit noch lange nicht. Noch immer stehen Tausende Verfahren aus und in einem davon musste der Pharmariese nun einen bitteren Rückschlag einstecken. In den USA setzten sich Kläger durch und gegen das Unternehmen wurde eine Strafe in bislang ungekannter Höhe ausgesprochen.

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Satte 2,25 Milliarden US-Dollar soll Bayer (DE000BAY0017) an Strafe zahlen aufgrund von Vorwürfen, dass der Unkrautvernichtet Glyphosat wider besseres Wissen um gesundheitliche Gefahren verkauft wurde. Konkret steht der Verdacht im Raum, dass dadurch bedingt vermeidbare Krebserkrankungen entstanden seien. Bayer selbst weist dies vehement zurück und kündigte am Wochenende bereits an, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird das Unternehmen die verhängte Strafe nicht in voller Höhe zahlen müssen.

Ausgesprochen wurde jene von einer Laienjury und in aller Regel sorgen Richter zu einem späteren Zeitpunkt für eine deutliche Korrektur nach unten bei der Strafsumme. Im Jahr 2019 wurde gegen Bayer beispielsweise eine Strafe von zwei Milliarden Dollar verhängt. Später stufte ein Richter diese auf sehr viel überschaubarere 80 Millionen Dollar herab.

 

Bayer mit Gegenwind

 

Doch unabhängig von der genauen Strafsumme ist davon auszugehen, dass das grundsätzliche Urteil Bestand haben wird, und das sind für Bayer keine guten Neuigkeiten. Nicht nur werden dies die Kläger in weiteren Fällen als Futter nutzen. Es ist auch davon auszugehen, dass mancher Anwalt das Ganze als Einladung versteht, um noch mehr Kläger aufzutreiben und weitere Verfahren auf den Weg zu bringen. Zugleich steigt der Druck auf Bayer, für die außergerichtliche Beilegung von Streitigkeiten noch mehr Geld bereitzustellen. Bisher wird dies vom Management noch abgelehnt.

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Den Anlegern gefällt der neue Rückschlag überhaupt nicht. Im außerbörslichen Handle ließ die Bayer-Aktie um rund drei Prozent nach, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Zeitweise waren die elend langen Streitigkeiten um Glyphosat an der Börse schon etwas in den Hintergrund gerückt. Die Aktionäre werden nun unsanft daran erinnert, dass darin noch immer ein gewaltiges Risiko lauert. Gleichzeitig lief es für Bayer zuletzt auf fundamentaler Seite nicht unbedingt phänomenal.

Das Unternehmen ist hochverschuldet und arbeitet momentan Pläne aus, um Kosten zu senken und wieder auf die Füße zu kommen. Genauere Details soll es beim Kapitalmarkttag im März zu hören geben. Klar ist aber, dass weitere Rückstellungen für Prozesskosten bzw. Strafzahlungen an den Märkten nicht gut ankommen würden. Für die Aktie sind die jüngsten Entwicklungen daher schon fast eine kleine Katastrophe.

 

Droht der Absturz für die Bayer-Aktie?

 

Einen guten Eindruck hinterlässt die Bayer-Aktie schon lange nicht mehr. Zum Wochenende schaffte der Titel es auf 32,32 Euro, womit die Bären das 52-Wochen-Tief bei 30,22 Euro noch nicht aus den Augen verloren haben. Da könnte der eine oder andere Rückschlag ausreichen, um das Papier in neue Tiefen zu befördern und so charttechnische Verkaufssignale zu generieren. Der generelle Abwärtstrend schien sich im neuen Jahr auch ohne (weitere) schlechte Neuigkeiten erneut zu bestätigen.

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Für Anleger bietet es sich da an, weiterhin auf der Seitenlinie zu bleiben, bis sich der Staub etwas gelegt hat und das Management über neue Zukunftsaussichten spricht. Abschreiben sollte man Bayer noch nicht, denn schon allein aufgrund seiner Größe hat das Unternehmen noch immer einiges an Potenzial. Ob dieses auch genutzt werden kann, das steht aktuell aber noch ein wenig in den Sternen und die Dauerbelastungen aufgrund der nicht enden wollenden Prozesse um Glyphosat werden auch in Zukunft wie ein Damoklesschwert über der Aktie des Unternehmens schweben.

29.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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