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Bei Bayer scheint eine Enttäuschung die nächste zu jagen und auch der Chef musste nun gewisse Defizite eingestehen

Weiter im Abwärtsstrudel

NTG24 - Bei Bayer scheint eine Enttäuschung die nächste zu jagen und auch der Chef musste nun gewisse Defizite eingestehen

 

Ein wahres Stakkato an schlechten Nachrichten hat die Bayer-Aktie zuletzt tief in den Kurskeller befördert und an einen Ausbruch scheint momentan überhaupt nicht zu denken zu sein. Im Gegenteil, zu Beginn der neuen Woche erlebte das Papier schon wieder den nächsten Tiefschlag und erreichte die niedrigsten Kurse seit über 15 Jahren. Selbst dünne Hoffnungen auf charttechnische Stabilisierung halfen dem Aktienkurs kein Stück weiter.

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Werbebanner DegussaMit einer der größten Rückschläge der jüngsten Vergangenheit war das Ende von Studien rund um den einstigen Hoffnungsträger Asundexian. Zwar plant Bayer (DE000BAY0017) damit, mit dem Medikament in Zukunft durchaus noch Geld zu verdienen. Die vor einiger Zeit anvisieren 5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr werden aber aller Voraussicht nach nicht erreicht werden können. Das Medikament scheiterte, vereinfacht ausgedrückt, bei seinem wichtigsten Anwendungszweck.

Erinnert wurden die Anteilseigner dadurch daran, dass bei Bayer in den nächsten Jahren einige Patente auslaufen, während die Pipeline gleichzeitig nicht eben vor Projekten strotzt, welche in absehbarer Zeit eine Zulassung erhalten könnten. Dies musste nun auch Bayer-Chef Bill Anderson eingestehen, der gegenüber der „Financial Times“ von zu geringen Investitionen in der Vergangenheit sprach. Dadurch steht die Pharmasparte jetzt in einer denkbar schlechten Situation.

 

Bayer blickt in die Zukunft

 

Anderson ist erst seit Kurzem im Amt und so sagte er dazu, dass er die Fehler von vor acht oder zehn Jahren nicht korrigieren könne. Er sieht Bayer aber wieder auf Kurs, seit Forschung und Entwicklung vor rund fünf Jahren neu aufgestellt wurden. Die Ergebnisse davon werden sich aber wohl erst in einiger Zeit zeigen. Anderson spricht in der Sparte von Lebenszyklen von zehn oder fünfzehn Jahren. Die derzeitigen Schwierigkeiten werde man mit der Zeit meisten, doch für den Moment können die Anleger damit nur vertröstet werden.

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Umso mehr tritt eine mögliche Aufspaltung von Bayer in den Vordergrund, welche im Management immer mehr auf die Tagesordnung zu kommen scheint. Medienberichten zufolge wurden bereits einige Szenarien durchgespielt. Eine Abspaltung von Crop Science oder Consumer Health scheint aber wohl keine ganz einfache Aufgabe zu sein. Allzu viele Details darüber gab es bisher nicht zu hören und eine offizielle Stellungnahme liegt nicht vor. Dennoch schürt das Ganze noch weitere Unsicherheit bei den ohnehin heftig unter Beschuss stehenden Bullen.

Gute Neuigkeiten suchten die Anteilseigner derweil vergeblich und so musste die Bayer-Aktie gestern mal wieder deutliche Kursverluste hinnehmen. Abschläge in Höhe von drei Prozent reichten aus, um den Titel auf 31,66 Euro zurückzubefördern. Zeitweise wurde bei 31,54 Euro wieder einmal der niedrigste Stand seit 2006 erreicht. Bisher gibt es keinerlei Anzeichen für ein Ende des katastrophalen Abwärtstrends, welcher auf Jahressicht schon über 40 Prozent an Börsenwert vernichtet hat.

 

Bayer: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

 

Bei Bayer gibt man sich trotz dieser wenig erfreulichen Entwicklungen aber einigermaßen kämpferisch. Gerade die niedrigen Investitionen im Pharmabereich will Bill Anderson noch lange nicht als Todesurteil gelten lassen. Er verweist unter anderem auf den dänischen Konzern Novo Nordisk, welche vor einigen Jahren mit die niedrigsten Ausgaben bei Forschung und Entwicklung im Sektor gehabt habe. Dank dem durchschlagenden Erfolg von Abnehmspritzen handelt es sich heute um den wertvollsten Konzern Europas.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEs darf wohl eher bezweifelt werden, dass Bayer einen ähnlichen Raketenstart hinlegen wird und abhängig ist das letztlich auch ein wenig vom Faktor Glück, der im Pharmabereich immer eine gewisse Rolle spielt. Nicht Unrecht hat Anderson aber damit, dass Bayer fundamental und damit auch an der Börse durchaus noch eine Wende auf die Beine stellen könnte. Aktuell fehlt es dafür aber an klaren Indizien und so empfiehlt sich erst einmal der Verbleib auf der Seitenlinie, trotz der schon fast historisch niedrigen Bewerten. Es ist nicht auszuschließen, dass jene sich in nächster Zeit noch weiter abschwächen wird.

28.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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