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Die Krise hat Lanxess im Griff und das Unternehmen reagiert mit einem rigorosen Sparkurs

Die Anleger bleiben vorsichtig

NTG24 - Die Krise hat Lanxess im Griff und das Unternehmen reagiert mit einem rigorosen Sparkurs

 

Die konjunkturellen Aussichten sind derzeit insgesamt von viel Unsicherheit geprägt, um es diplomatisch auszudrücken. Besonders betroffen davon ist hierzulande die Chemiebranche, was sich bei den Aktien von BASF, Covestro und Konsorten deutlich bemerkbar macht. Auch an Lanxess geht die schwierige Ausgangslage leider alles andere als spurlos vorbei.

Das Ifo-Institut spricht mit Blick auf die chemische Industrie von nicht weniger als einer „tiefen Krise“. Lanxess (DE0005470405) reagiert darauf nun mit weitreichenden Kosteneinsparungen. 150 Millionen Euro im Jahr will der Konzern künftig weniger ausgeben. Langsam kristallisiert sich auch heraus, wie diese Einsparungen letztlich zustande kommen sollen. Wenig überraschend wird es wohl auch viele Arbeitsplätze treffen.

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Werbebanner Auragentum Medienberichten zufolge sollen davon in den kommenden Jahren 870 wegfallen, was bei einer gesamten Belegschaft von etwa 13.000 Mitarbeitern keine kleine Zahl ist. 460 der Stellenstreichungen sollen allein in Deutschland erfolgen. Betroffen davon sollen die Standorte in Köln, Krefeld-Uerdingen und Leverkusen sein. Optimisten mögen darin eine nötige und richtige Verschlankung des Unternehmens sehen. Weniger zuversichtliche Naturen sprechen von einem Kahlschlag. Eine Alternative zu massiven Einsparungen scheint sich aber nicht anzubieten.

 

Lanxess: Auch der Vorstand schnallt den Gürtel enger

 

Dass Lanxess die Belegschaft verkleinern möchte, ist an sich keine Neuigkeit. Darüber informierte das Unternehmen die Anlegerinnen und Anleger bereits im August. Es ist jedoch das erste Mal, dass konkrete Zahlen im Raum stehen. Kosten sollen aber auch noch an anderer Stelle eingespart werden. Die Reisekosten sollen künftig geringer ausfallen und der Vorstand verzichtet teilweise auf Gehälter. Damit sollen einmalig 100 Millionen Euro eingespart werden. Lanxess befindet sich also an so ziemlich jeder Ecke im Sparkurs.

Beobachter nutzen eben diesen Umstand, um ihre Kritik an Standortnachteilen in Deutschland zu erneuern. Es scheint momentan so ziemlich alles schief zu laufen. Die Energiepreise sind zu hoch, die Bürokratie nimmt Überhand und vergleichsweise hohe Steuern machen es den Unternehmen auch nicht einfach. Derartige Kritik ist an sich auch nicht vollkommen falsch. Es ist aber nicht so, als wäre Lanxess nur ein Opfer der Politik.

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Zu schaffen macht dem Konzern zuvorderst eine geringere Nachfrage, bei der sich momentan auch keine Besserung abzeichnen will. Davon ist die Branche weltweit betroffen. Das wissen auch die Aktionäre, die trotz der verkündeten Sparpläne sehr vorsichtig bleiben und der Lanxess-Aktie kaum noch Luft zum Atmen lassen. Seit Monaten befindet das Papier sich in einem recht steilen Abwärtstrend, welcher seit Jahresbeginn fast 50 Prozent an Börsenwert vernichtete.

 

Die Lanxess-Aktie findet kaum noch Halt

 

Auch die neuen Informationen über Spaßmaßnahmen beim Personal können die Stimmung nicht heben. Die Lanxess-Aktie gab am Dienstag um 1,12 Prozent bis auf 21,26 Euro nach. Die Käufer konnten sich zwar eine Unterstützung oberhalb von 20 Euro erarbeiten, was als kleiner Erfolg zu werten ist. Allzu viel Verlass ist darauf aber weiterhin nicht. Mit den mehr als düsteren Aussichten für die absehbare Zukunft fällt es schwer, bei der Lanxess-Aktie auch nur so etwas ähnliches wie Zuversicht zu entwickeln.

Unter dem Strich hat sich also nur wenig getan und es fehlt bei Lanxess und Konsorten weiterhin an frischen Wachstumsperspektiven. Spekulanten erkennen freilich günstige Bewertungen und mit der nötigen Ausdauer könnten sich hier durchaus auch Chancen verstecken. Doch es ist momentan vollkommen offen, ob und wann ein Comeback der Chemiebranche anstehen könnte. Solange es dafür nicht einmal vage Indizien gibt, gleichen Investments einer blanken Wette. So etwas kann zu Erfolgen führen. Es kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen. Zumindest für die kommenden Monate erscheint eine Rückkehr zu alter Stärke nahezu ausgeschlossen.

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18.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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